CatCallsOfLinz & Chalkback

CatcallsofLinz ist Teil der internationalen Bewegung Chalkback.org. Die Bewegung nahm ihren Anfang bereits 2016 in New York. Dort war Aktivistin und Studentin Sophie Sandberg die Initatorin hinter dem Projekt “catcallsofnewyork”.
Heute ist die Bewegung bereits auf 6 Kontinenten, in 49 Ländern und 150 Städten aktiv.

CatcallsofLinz wurde 2019 von Laura ins Leben gerufen und ab dem Frühjahr 2022 von Mariella und Maren übernommen und weitergeführt. Ab Sommer 2023 erweiterten die beiden das Team, so stecken heute bereits 5 Köpfe hinter CatcallsofLinz.

Laura - Gründerin von CatCallsOfLinz

Warum braucht es CatCallsOfLinz?

Anzügliche Bemerkungen gehören in Österreich zur gesellschaftlichen Norm. Frauen* wachsen mit dem Wissen auf, dass ihre Körper bewertet werden; Männer* lernen von klein auf, dass diese Sexualisierung zur Norm gehört. Weil ein “Normal” aber durchaus hinterfragt werden darf, weil darüber gesprochen werden muss, wo Rollenklischees entstehen und was Belästigung bei Betroffenen auslöst, gibt es CatcallsofLinz. Wir möchten dabei unterstützen, Gender-Stereotypen zu hinterfragen. Unser Ziel ist es, ein beidseitiges Bewusstsein zu schaffen, um sexuelle Belästigung im Alltag zu erkennen und dabei mitzuwirken, solche Missstände Schritt für Schritt aufzulösen. Damit Betroffene sehen, dass sie nicht alleine sind und sich durchaus wehren dürfen. Damit Sender*innen ihr Verhalten reflektieren und erkennen, warum sie wo falsch agiert haben.

FAQ

Ein Kompliment wird auf eine Art und Weise ausgesprochen die den/die Empfänger*in wertschätzt und kein Unbehagen auslöst, es sexualisiert keine Handlungen oder das Verhalten einer Person. Das Ziel eines Kompliments ist es das sich das Gegenüber gut fühlt. Ein Catcall hingegen ist meist eine unüberlegte Aussage. Dabei werden oft Körperteile, Handlungen oder Aussagen sexualisiert. Im Gegensatz zu Komplimenten drücken sie keine Wertschätzung aus, sondern vermitteln den Betroffenen ein ungutes Gefühl, da es sich um eine Zurschaustellung von (männlicher) Macht handelt und Frauen abwertet.

Beispiele für Catcalling sind Hinterherpfeifen, Kussgeräusche, sexualisierte Ansprachen oder Kommentare über das Aussehen der Betroffenen.

  1. Kinder kennen idR viel mehr Schimpfwörter als Erwachsenen es  lieb ist.
  2. Es ist viel schlimmer, wenn Kinder diese Dinge von  Fremden hören, wenn sie gecatcallt werden. Und wir  bekommen viele Zuschriften von Leuten, die berichteten, dass sie 9,10,11,12,13,14 Jahre alt waren und gar nicht wussten, was passiert, sich geschämt und lange nicht darüber gesprochen haben. Dann ist es besser, wenn sie eine Ankreidung lesen, sich informieren können und dann direkt wissen, dass sie nicht alleine sind, nicht Schuld sind und was sie gegebenenfalls tun können.
  3. Ankreidungen können eine super Möglichkeit für Eltern sein, mit ihren Kindern über das Thema zu sprechen und zu sagen, dass wenn sie mal blöde Sachen hören, egal von wem & egal wo, dass sie immer ein offenes Ohr für sie haben werden. 

Letztendlich ist es leider so, dass Kinder früh Betroffene von Catcalling werden können oder es mitbekommen und eventuell sogar nachahmen. Da ist es besser, frühzeitig kindgerecht aufzuklären als die Kinder damit alleine zu lassen, weil es Erwachsenen unangenehm ist, mit Kindern oder überhaupt darüber zu reden.

  1. Sicherheit und kein richtig oder falsch: Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg um auf Catcalls zu reagieren, und man sollte sich nie für die Reaktion rechtfertigen müssen. In schwierigen und vorallem unsicheren Situationen ist es keine Schande zu schweigen oder den Catcall einfach zu ignorieren, da nicht jeder immer die Möglichkeit hat den Mund aufzumachen und etwas zu erwidern.  Zusätzlich ist das wichtigste die Sicherheit. Ist man überhaupt sicher wenn man jetzt auf den Catcall reagiert? Oder begibt man sich in noch größere Gefahr? Wenn es möglich ist können andere Passant*innen direkt um Hilfe gebeten werden.
  2. Kontra geben:  Wenn man von anderen Menschen umgeben ist und sich sicher genug fühlt, gibt es verschiedene Möglichkeiten um auf Belästigung auf der Straße zu reagieren.

Wichtig ist, klare Grenzen zu ziehen und ruhig mit klarer Körpersprache und Selbstvertrauen zu benennen, was die Belästigung ist:  wie “ Berühren Sie nicht meinen Hintern, das ist Belästigung!“ oder “ Pfeifen Sie mich nicht an, das ist Belästigung!“ wäre eine gute Möglichkeit um die Belästigung nicht einfach unkommentiert zu lassen.

Zusätzlich könnte man noch formulieren, was man von der Person will, wie „Gehen Sie von mir weg!‘“ oder „Hören Sie auf mich zu berühren!“.

Wichtig ist es die belästigende Person immer zu siezen um Distanz zu signalisieren, besonders ein bestimmtes und selbstbewusstes Antworten kann Catcaller verunsichern.

Ausserdem ist es wichtig die eigenen Rechte zu kennen: Beleidigungen können strafbar sein, Anspucken ist strafbar, Griffe in den Intimbereich sind Strafbar, Körperkontakt mit sexuellem Kontext ist strafbar.

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